2. Geriatrie Kongress, so war er | November 2023 

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BUGES e.V. stellt politische Forderungen auf dem DDG Geriatrie-Kongress in Weimar vor

Weimar, 19. September 2025 – Auf dem diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DDG) in Weimar präsentierte Stefan Folberth, Vorstand des Bundesverbandes für Geriatrische Schwerpunktpraxen (BUGES e.V.), die Arbeit und politischen Ziele des Verbandes. Unterstützt wurde er dabei von Dr. med. Wladislaw Korenblum, Landesvorstand Nordrhein, der die Perspektiven aus der praktischen Versorgung in die Diskussion einbrachte.

Folberth machte in seinem Vortrag deutlich, dass die ambulante geriatrische Versorgung in Deutschland weiterhin unzureichend aufgestellt ist. „Wir stehen vor einem dramatischen Ärztemangel – bereits heute sind über 50 Prozent der Allgemeinärzte älter als 60 Jahre. Die Versorgung unserer älteren Mitbürger droht damit in eine Schieflage zu geraten“, erklärte er.

Zentrale politische Forderungen des BUGES e.V., die Folberth in Weimar vorstellte, sind:

  • Einführung geriatrischer Schwerpunktpraxen analog zu bestehenden Strukturen in der Onkologie oder Diabetologie, um die Versorgung multimorbider Patienten wohnortnah sicherzustellen.
  • Abbau unnötiger Bürokratie, insbesondere durch die Abschaffung des „Vier-Augen-Prinzips“ bei geriatrischen Leistungen.
  • Ausbau ambulanter Rehabilitationsangebote, um Klinikaufenthalte zu vermeiden und Patienten wohnortnah zu unterstützen.
  • Faire Vergütung geriatrischer Leistungen durch einen spezifischen Zuschlag im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM).
  • Digitalisierung als Entlastung – mit nutzerfreundlichen Systemen und verbindlichen Schnittstellen, die den Praxisalltag erleichtern statt erschweren.

Dr. med. Wladislaw Korenblum betonte ergänzend: „Die geriatrische Medizin darf nicht länger als Kostenfaktor betrachtet werden. Sie ist eine Investition in Lebensqualität, Selbstständigkeit und Würde im Alter.“

Der BUGES e.V. sieht sich als starke Stimme für die Verbesserung der Versorgung älterer Patienten. Mit klaren politischen Zielen und einer aktiven Netzwerkarbeit will der Verband auf regionaler, Landes- und Bundesebene Veränderungen anstoßen.

Erfolg braucht Verbündete!

Mit freundlichen Grüßen

 

Stefan Folberth

Der 2. Geriatrie Kongress unter dem Motto „Alt werden, glücklich bleiben!“ umfasste eine Reihe vielfältiger und tiefgehender Themen rund um das gesunde Altern und die medizinische Betreuung älterer Menschen.

Alt werden aus muslimischer Sicht: Hakim El Ghazali beleuchtete die Perspektiven des Alterns und die damit verbundenen Herausforderungen und Möglichkeiten aus muslimischer Sicht.

10 Tipps zum gesunden Altern: Prof. Dr. med. Lorenz Hofbauer präsentierte praxisnahe Ratschläge und wissenschaftlich fundierte Methoden, um die Lebensqualität im Alter zu erhalten und zu verbessern.

Palliativmedizin: Juri Ostrovsky behandelte die Bedeutung der Palliativmedizin und deren Rolle in der Versorgung und Betreuung von älteren Menschen, besonders in der letzten Lebensphase.

Fit im Alter: Nervensache?!: Dr. med. Frank Bergmann diskutierte die Bedeutung und die Herausforderungen der Aufrechterhaltung der neurologischen Gesundheit im Alter.

Alter im Judentum: Rabbiner Shimon Lewin erläuterte die kulturellen und religiösen Sichtweisen auf das Altern im Judentum.

Diabetische Nephropathie bei Diabetes mellitus Typ-2: Katja Niedermeier sprach über die spezifischen Risiken und Behandlungsmöglichkeiten der diabetischen Nephropathie bei älteren Patienten mit Typ-2-Diabetes.

Ist 120 Jahre realistisch? Geriatrie aus jüdischer Sicht: Bert Römgens stellte die Frage nach der Realisierbarkeit eines biblischen Alters von 120 Jahren und betrachtete dies aus jüdischer und geriatrischer Perspektive.

Frühdiagnostik bei Demenzerkrankungen: Tillmann Supprian betonte die Wichtigkeit der frühzeitigen Erkennung und Diagnostik von Demenzerkrankungen für eine bessere Behandlung und Lebensqualität der Betroffenen.

Der Kongress endete mit den Abschlussworten von Stefan Folberth und einer Danksagung an alle Teilnehmer und Mitwirkenden, die zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen haben.